Projektarbeit

 

IHola!

 

In manchen Teilen Cuscos hat letzte Woche die Schule wieder begonnen, also sollte auch unser Projekt zum gewohnten Nachmittagsprogramm für die Kinder werden. Am Montag sah es allerdings noch nicht so recht danach aus und wir haben vergebens auf die Schüler gewartet. Dafür wurden wir am folgenden Tag dann von nichts mehr verschont! Um die Kinder zu registrieren mussten meine Mitfreiwillige und ich Fragebögen mit ihnen ausfüllen, wo sie nach Sachen wie Name, Alter, Familienmitgliedern, Freizeitbeschäftigungen und Wohnort befragt wurden, aber auch ob sie von den Eltern geschlagen werden und ob die Eltern Alkoholprobleme haben und so weiter. Das Fazit war mehr als eindeutig und hat uns ganz schön fertig gemacht! 4 von 5 meiner Befragten wurden selbst schon in dieser Woche mit Metallstäben geschlagen, eingesperrt und unter kaltes Wasser getunkt und noch mehr Eltern trinken regelmäßig Alkohol. Erschreckend war auch, dass die Freunde auch immer genau wussten, welche Eltern trinken und wer zu Hause regelmäßig geschlagen wird. Oftmals wussten sie aber auch nicht einmal wie ihre eigenen Geschwister heißen und ein Junge hat erzählt, dass sie bald ein Baby bekommen, er sich aber nicht richtig freuen kann, da die Familie kein Geld für ein weiteres Familienmitglied hat. Ein anderes Mädchen hat mich noch gefragt ob es nicht auch die Frage gibt ob der Papa die Mama schlägt, dass es bei ihr nämlich so ist und ich das bitte aufschreiben soll. Das war auf jeden Fall einer meiner härtesten Arbeitstage hier und den Rest der Woche habe ich die Kinder auch ganz anders angeschaut, obwohl das für sie alle total normal scheint und sie auch unglaublich glücklich aussehen.

Mittwochs konnten wir ihnen dann eine Freude machen, denn wir teilten ihnen ihre Schulmaterialien aus und so wurden sie mit gespendeten Heften, Stiften, Buntstiften, Fingerfarben,... ausgestattet.

Da wir Freitag in einen anderen Ort gegangen sind um nochmal Weihnachtsmann zu spielen, stand donnerstags schon der Abschied der Kinder an, denn seit dieser Woche bin ich wieder in einem anderen Projekt.

Eigentlich wollte ich in mein Anfangsprojekt zurückkehren, doch in diesem Stadtteil dauern die Ferien noch bis Ende März an. Jetzt bin ich also in einem Kindergarten bei uns in der Nähe. Er ist wirklich sehr schön und auch ziemlich groß. Momentan gibt es dort 7 Gruppen à 20-30 Kinder und bisher war ich einmal in einer dreijährigen Gruppe und einmal in einer vierjährigen. Am ersten Tag fiel vor allem den Jungs der Abschied von den Eltern sehr schwer, da sie dachten, dass ihre Mutter, ihr Vater oder die Großeltern sie in der Schule abgeben und nicht wieder kommen.

 

Jetzt ist meine Arbeitswoche aber auch schon wieder fertig, da ich heute Abend für ein paar Tage nach Bolivien fahre.

 

IBesos, Helena!

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Kommentare: 1
  • #1

    Claudia (Samstag, 29 März 2014 19:35)

    Die Vorstellung und die Erkenntnis, dass Kinder so leben müssen, ist erschreckend.
    Deine Uhr tickt ja schon wieder, bald ist schon ein Rückflug.
    Ich freue mich drauf, dich dann mal wieder zu sehen - vergiss auch Deinen Koffer nicht wieder auf einem Flughafen.
    Übrigens: Ich suche wieder für das Solidaritätsessen am 06.04. Bedienungen - geht ja leider nicht bei Dir :)
    Und was machst du in Bolivien?