Machu Picchu!!

iHola!

 

Sportlicher habe ich wohl noch nie ein neues Jahr begonnen! Vom 3. bis 7. Januar haben Sarah, eine Freundin von mir, welche mich über Weihnachten und Neujahr besucht hat, und ich in einer fünftägigen Wandertour den Machu Picchu bestiegen.

 

Morgens um 4:30 sind wir mit dem Bus nach Mollepata gefahren, wo unser 68km lange Wanderweg, der sogenannte Salkantay-Trek, begann. Nachdem sich jeder unserer 11köpfigen Wanderfamilie kurz vorgestellt hat, ging es auch schon los und wir legten am ersten Tag in 6,5 Stunden circa 17 km zurück. Zwischendurch gab es ein gutes Mittagessen und einige Verschnaufpausen, da wir an diesem Tag von 2900 auf 3850m gelaufen sind, was einem schon ganz schön zu schaffen macht! In diesem Fall bin ich auf jeden Fall froh, dass ich jetzt schon zwei Monate hier bin und mich somit schon an die Höhe gewöhnen konnte, denn Cusco selber liegt auf 3400m Höhe. Als wir an unserem ersten Zeltplatz in Soraypampa angekommen sind, waren wir alle sehr glücklich den ersten Tag gut überstanden zu haben. Nach einer kurzen Tea-Time und einem typischen Abendessen – Reis, Kartoffeln, Fleisch – ging es für uns alle auch schon ziemlich schnell schlafen, da der nächste Morgen für uns schon wieder um 5:00 begann und der härteste Tag der Wanderung vor uns lag. Die Nacht war kurz und kalt, doch dafür wurden wir von dem Kochteam mit einem Coca-Tee geweckt. Gestärkt begannen wir dann die härteste Etappe des gesamten Treks zu laufen. In 2,5 statt wie angekündigten 4 Stunden erreichten wir den höchsten Punkt des Treks welcher sich auf 4600m Höhe befindet. Glücklich diesen Punkt erreicht zu haben – was sich für uns allerdings nicht so schlimm wie erwartet und angekündigt herausstellte – ging es nun 4 Stunden bergab. Diesen Weg fande ich persönlich um einiges schwieriger, denn mit mehr als schmutzigen und nassen Schuhen und Beinschmerzen erreichten wir fix und fertig bei Andenes unseren Campingplatz für diese Nacht. An diesem Tag sind wir also von 3850 über 4600 auf 2920m abgestiegen und haben somit in 18km einen kompletten Berg überquert. Zur Feier des Tages gönnten wir uns nach der Tea-Time und dem Abendessen eine kleine Keksparty – ohne Kekse hätten wir die Wanderung schätzungsweise nicht überlebt ;) - und einige Biere. Doch natürlich mussten wir auch an diesem Tag wieder früh schlafen gehen, da wir um 6:00 wieder mit Coca-Tee geweckt werden sollten. Glücklicherweise standen heute nur 4 Stunden wandern an, denn wir alle wachten mit einem starken Muskelkater auf. Dieser Tag schenkte mir allerdings trotzdem einige Blasen, an welchen ich leider immer noch leide und welche wirklich gruselig aussehen. Den Rest des Weges nach unserem Mittagessen legten wir mit dem Bus zurück und vor unserer Tea-Time konnten wir es uns zwei Stunden in den Heißen Quellen in La Playa gutgehen lassen. Noch nie war baden und duschen so schön wie an diesem Tag und so genossen wir das heiße Wasser sehr :) Abends wurde für die drei Wandergruppen eine kleine Party geschmissen, denn nun war schon die Hälfte des Treks geschafft. Am vierten Tag wurden wir das letzte Mal mit einem Coca-Tee geweckt, da wir uns jetzt von unserem Koch verabschieden mussten. Fast unsere komplette „family“ - wie uns unser Guide Primo immer nannte – nutzte an diesem Vormittag die Alternative des Zipplinings. So sparten wir uns 3 Stunden Laufen und hatten noch dazu viel Spaß. Insgesamt 6 Strecken gab es, die wir am Seil durch die Wildnis flogen, die längste davon war 800m lang. Nach dem Mittagessen wanderten wir noch einmal 3 Stunden den Bahnschienen entlang, bis wir den Ort Aguas Calientes erreicht haben. Dort nächtigen wir in einem Hostal, wo die Freude über ein Bett, eine eigene Dusche und eine eigene Toilette sehr groß war, da wir unserem Ziel nicht mehr weit entfernt waren, wir alle nach wie vor Muskelkater hatten und noch dazu an diesem Tag unser Gepäck selber tragen mussten, da sich unser Horseman mit samt den Pferden, die bisher unser Gepäck geschleppt haben, am Tag zuvor verabschiedet hat. Vor einem leckeren Abendessen in einem Restaurant schauten wir uns noch ein wenig im Ort um, welcher wirklich sehenswert ist. Aufpassen muss man allerdings in Cafés und Restaurants, dort kann man ganz schön übers Ohr gehauen werden.

 

Damit wir am nächsten – und somit letzten – Tag fit sind, ging es wieder früh ins Bett und die Nacht nach 3 Tagen zelten war mehr als traumhaft :D

 

Um 4:30 stand die letzte – und meiner Meinung nach härteste - Etappe des gesamten Treks an. In gut einer Stunde sind wir 2000 Stufen bis zu unserem Ziel – dem Machu Picchu - aufgestiegen. Die Freude war mehr als groß, als wir komplett verschwitzt die sagenumwobene Inkastadt erreichten. Laut unserem Guide ist die Freude mancher Wanderlustigen so groß, dass sie sogar in Tränen ausbrechen wenn sie ihr langersehntes Ziel nach 5 Tagen wandern sichtigen. Für mich persönlich ging es in Flip-Flops die Stufen hoch, da ich mit meinen Blasen nicht einmal mehr richtige Schuhe anziehen konnte, aber die bekannteste Sehenswürdigkeit Südamerikas war diesen Aufstieg auf jeden Fall wert. Die Inkastadt auf 2400m Höhe, welche erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde, wurde dank der seltenen Kombination aus natürlicher Schönheit und kultureller Einzigartigkeit 1983 sogar zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.

 

 

 

Nach diesem Trek bin ich jetzt aber auf jeden Fall auch wieder froh zu Hause zu sein und werde so schnell sicherlich keine Wanderung mehr laufen, auch wenn wir trotz der ganzen Anstrengung wirklich viel Spaß mit unserer „family“ und unserem Guide hatten.

 

 

 

iViele liebe Grüße y muchos abrazos!

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Claudia (Sonntag, 12 Januar 2014 10:48)

    Das ist ja ein toller Bericht über die Wanderung zum Machu Picchu.
    Kann man nur auf diesem Weg da hoch oder gibt es auch noch eine bequemere Variante? Und wie ging es wieder zurück?
    Übrigens: Im Gästebuch habe ich unter "Elisabeth" nachgefragt, ich hab statt dem Namen das Passwort eingetragen.

  • #2

    helena-lejos-de-casa (Mittwoch, 15 Januar 2014 17:22)

    Dankeschön!
    Ja, man kann auch bequemere Varianten nutzen, gibt ganz viele verschiedene Treks, am einfachsten ist aber den Zug und dann den Bus zu nehmen! Aber wir dachten: Wenn schon, dann auch richtig ;)
    Zurück ging es für uns dann auch mit Zug und Bus.
    Gut zu wissen, habe mich schon gewundert ;)

  • #3

    Claudia (Donnerstag, 16 Januar 2014 12:46)

    Oh, tolle Bilder. Das sieht ja richtig abenteuerlich aus.
    Und Du hast Dich schon der bunten Mode Perus angepasst (chice Hose).

  • #4

    Claudia (Freitag, 17 Januar 2014 18:03)

    Hallo Helena,
    Reinhard hat grad Deinen Bericht und die Bilder vom Macchu Picchu angeschaut - und er meint, er beneidet dich sehr.
    Da würde er auch gerne mal sein.